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Geprägt von den launenhaften Wetterstimmungen in Irland - meiner Heimat - verspüre ich das Interesse, «Licht» in meiner Ölmalerei und meinen Zeichnungen einzufangen. Weitere Studien mit dem Thema «Licht» und dessen Wahrnehmung durch das menschliche Auge und Gehirn führten mich zu den irischen Steinhügeln aus der Neusteinzeit und unserem Wissen über Ihre Architekten. Dieses Interesse hat mich dazu gebracht, den Hauptfokus meiner künstlerischen Nachforschungen auf die Gravierungen von uralten Steinen zu lenken und auf die Monolithen der Hyperboreer aus dem jungsteinzeitlichen Europa. 
 
Die Auseinandersetzung mit dieser Zeit und das Fundieren meiner Arbeit in diesem Zeitalter verschafft mir eine Gedankenklarheit, welche die Komplexität in der Einfachheit findet und sich auf diese Weise mit unserem Zeitgeist verbinden kann. Der gesamte Kontinent Europa findet hier seine geschichtliche Vergangenheit. Grund für die Ansammlung prähistorischen Beweismaterials liegt in der Isolierung der nordwestlichen Regionen. Diese Teile halten die Rolle eines Fensters inne, das uns einen Blick in die Vergangenheit gewährt und uns ahnen lässt, dass diese Vorfahren viel kultivierter und fortgeschrittener waren als wir bisher annahmen. 
 
Lange wurde fälschlicherweise diesen Monumenten die ausschliessliche Funktion von Grabstätten zugeschrieben, obwohl sie prähistorische Technologie verkörpern. Als Kalenderuhren fungierend fokussierten sie Licht, um verschiedene abstrakte Steingravierungen – stellvertretend für bestimmte Tage im Jahr - anzuleuchten. Sie wurden auch als Wunderstätten der Anbetung genutzt. Ihre Erbauer haben hier über die Ordnung im Universum reflektiert und versucht, Antworten auf die grossen Fragen der Menschheit zu finden.   
 
Ich glaube, dass in dieser vorgeschichtlichen Zeit keine Dualität herrschte zwischen der spirituellen und imaginären Ebene einerseits und der physischen Ebene andererseits. Wir sahen die Welt nicht im schwarzweissen Gewand, nicht im Tag-und-Nacht-Kleid, aber vielmehr im Tau, der in der Dämmerung geflochten wurde. Uralte, irische Fabeln finden immer im Fluss von zwischenweltlichen Ebenen statt - im Zwielicht oder in der Farbe Grau.    Meine Arbeit soll diesen verschwommenen Bereich reflektieren und eine Brücke zwischen unserem modernen Leben und dem unserer Vorfahren schlagen. Ich hoffe damit, im dunklen Zentrum des Bewusstseins Licht zu erzeugen, das keinen Anspruch erhebt ausser seiner eigenen Existenz.  

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